Vanlife Alltag - zwischen Stellplatzsuche & leerem Wassertank

Vanlife-Alltag – So war’s wirklich

Der Start ins Vanlife ist nicht wie auf Instagram. Auch uns war das natürlich von anfang an klar, aber irgendwie schweben einem ja trotzdem die Bilder „von dem perfekten Stellplatz“ vorm Kopf.  Klar, irgendwann kommen Sonnenaufgänge am See – aber zuerst kommt Chaos.


Die ersten Nächte? Voller Fragen: Wo stellen wir uns hin? Ist das hier legal? Was zur Hölle piepst hier rum?

Damit du nicht dieselben Fehler machst, hier unsere Learnings und Tools, die uns den Einstieg wirklich erleichtert haben:

 

Stellplatz finden – unsere Top-Apps & Tipps

  • Park4Night: Diese App ist wirklich genial und ich sage dir, 99% aller Vanlifer benutzen sie – ob sie es behaupten oder nicht. Das Gute, dadurch findest du genau die richtigen Plätze mit Bewertungen und allen wichtigen Informationen. Das Schlechte, dadurch, dass diese App kein „Geheimtipp“ mehr ist, sind die Plätze dementsprechend auch oft überfüllt oder dreckig. Trotzdem: ohne diese App hätten wir oft keinen Plan gehabt, wo wir sicher übernachten können. Die App zeigt dir kostenpflichtige und kostenlose Stellplätze, Parkplätze, freie Spots in der Natur und welche jeweiligen Dienstleistungen es dort gibt – alles mit Bewertungen von anderen Vanlifern.
    Tipp: Nicht nur auf Top-Bewertungen gehen – wir peilen gerne Plätze in der Natur an, diese sind oft etwas abgelegener und du hast oft tolle Plätze ganz für dich!

  • Google Maps: Suchleiste und Filterfunktion. Wie du Orte oder Länder bei Google Maps oben in der Suchleiste suchen kannst, kannst du auch nach Stichpunkten, wie „Campingplatz in der Nähe“, „Wohnmobil-Stellplatz“ oder ähnlichem suchen. Da bekommst du meistens auch direkt die jeweilige Bewertung und den Standort mit angezeigt. 
    Tipp: Lege dir direkt eine neue Liste an, wo du dir die Plätze direkt einspeichern kannst, damit du sie, wenn’s soweit ist, direkt findest.  Wie geht das? Wenn du dich mit einem Google Account an deinem Handy bei Google Maps einloggst, findest du unten drei Kategorien: Erkunden, Für dich und Beitragen. Wenn du dort auf „Für dich“ klickst, kannst du oben unter „Gespeichert“ bei dem „+ neue Liste“ eine neue Liste erstellen und sie nach deiner Wahl benennen. Mir hilft das, Orte zu kategorisieren und das tolle, du kannst deine Listen auch mit anderen teilen!

  • Roadsurfer:  Neben Park4Night und Google Maps nutzen wir gerne die App oder Website von Roadsurfer. Roadsurfer ist ein junges Startup mit Mietcampern und vielen anderen tollen Angeboten und Reiseblogs. Auf der App kannst du ganz einfach filtern und private Plätze oder Campingplätze bei dir in der Nähe finden. Das tolle an Roadsurfer ist, dass sie auch private Plätze auf lokalen Bauernhöfen oder kleinen Campingplätzen anbieten – falls du mehr über einen Aufenthalt von mir, den ich über Roadsurfer gefunden habe, wissen willst, klicke hier, um mehr darüber zu erfahren: 

  • PRO-TIPP: Wenn du dich schon wohl fühlst und du nicht unbedingt Plätze willst, die schon bewertet wurden oder über Dienstleistungen verfügen, kannst du mithilfe von Google Maps Satellit auch Plätze finden. Du kannst nach Parkplätzen (spezifisch Wanderparkplätzen suchen, Feldwege oder Küstenabschnitte anschauen und wenn du Glück hast, findest du tolle Plätze! Du solltest dir aber bewusst sein, dass du für das Heraussuchen und Anfahrten wesentlich mehr Zeit benötigst, ansonsten vielleicht ist das ja was für dich!)

  • Strom, Wasser, Gas – unsere ersten Learnings
  • Strom: Wie lädst du deine Geräte? Bist du autark unterwegs? Bist du auf Strom angewiesen? Welche deiner Geräte benötigen alles und wieviel Strom? Hast du eine Solarpanel auf dem Dach oder verfügst du über einen Landstrom Adapter? Diese Fragen solltest du dir stellen! Solar allein reicht oft nicht – vor allem im Herbst/Winter kann es je nachdem, wieviel du an Strom benötigst und wenn du autark unterwegs sein möchtest, knapp werden!

  • Batterie laden beim Fahren → Wir laden zusätzlich über die Lichtmaschine, sobald wir fahren. Das ermöglicht uns auch bei schlechtem Wetter genügend Strom für mindestens die wichtigsten Geräte, wie den Kühlschrank, das Licht und die Standheizung zu produzieren. 

  • → Powerbanks & 12V-Adapter für Handy/Laptop sind Must-haves.

  • Wasser: Regelmäßig auffüllen – aber wie?
    → Wir nutzen die App Water Map (iOS/Android), da sieht man öffentliche Wasserhähne & Tankstellen mit Wasserzugang.
    → Tipp: Immer einen Ersatzkanister dabeihaben. 10–20 Liter Extra-Vorrat retten dir den Tag.

  • Gas: Achte auf Adapter für verschiedene Länder – wir mussten z. B. in Österreich improvisieren, weil unser deutscher Anschluss nicht passte.
    Propangas-Checker: Kleine Waage unter der Flasche hilft, den Füllstand zu schätzen.


Abläufe & Routinen – was bei uns funktioniert

  • Morgens: Wasser aufsetzen, Fenster auf, Bett wegklappen. Klingt simpel, aber feste Abläufe helfen gegen Chaos.
    Tipp: Alles, was du jeden Tag brauchst (Kaffee, Zahnbürste, Handy-Ladekabel), kommt in eine eigene Kiste. Spart Nerven.

  • Abends: Check: Steht der Van gerade? Türen verriegelt? Fenster zu? Wasser & Strom okay?
    → Wir haben uns eine kurze „Van-Checkliste“ gemacht – bald hier als PDF.

  • Kochen: Wenig Platz, aber es geht.
    Tipp: Wir nutzen eine einteilige Pfanne + Mini-Herd mit Windschutz.
    App: „Camper Rezepte“ – einfache Gerichte mit wenigen Zutaten.


Real Talk: Was nervt am Anfang – und wie wir’s gelöst haben

  • Unordnung: Nach zwei Tagen sieht’s oft aus wie nach einem Tornado.
    Lösung: Hakenleisten, Klett, Aufbewahrungsboxen mit Deckel. Je weniger rumfliegt, desto mehr Ruhe im Kopf.

  • Kälte/frische Nächte: Anfang November war’s direkt unangenehm.
    Tipp: Wärmflasche, Isolierung der Fenster, dicke Socken – und ein guter Schlafsack. Keine Kompromisse.

  • Kein Netz/keine Infos: Google Maps offline speichern. Stellplatz-Koordinaten immer vorher sichern.
    Plus: Sim-Karte mit viel Datenvolumen (z. B. prepaid von Lidl Connect oder ALDI Talk mit EU-Roaming).


Fazit: Vanlife ist Alltag auf engem Raum – aber auch Freiheit

Man gewöhnt sich schneller an vieles, als man denkt. Und man lernt, was wirklich wichtig ist.
Unser Ziel mit dieser Seite: Dir echten Input zu geben – nicht nur Bilder von Lagerfeuern, sondern Tools, Tipps und ehrliche Eindrücke, die dich vorbereiten.

In Zukunft findest du hier auch Links zu Produkten, die wir selbst nutzen – vom faltbaren Wasserkanister bis zur Solar-Powerstation. Alles, was den Alltag im Van leichter macht.